Alghero ist die wichtigste Stadt an der Rivera del Corallo und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Es bezaubert den Besucher mit seiner außergewöhnlicher Eleganz und einer entspannten, aber nie langweiligen Atmosphäre. Hier einige Tipps, wie Sie wunderschöne Tage verbringen können.
Die 1102 von den Doria gegründete Stadt erlangte aufgrund ihrer geographischen Position und dem reichen Korallenvorkommen bald große strategische Bedeutung. Nach einer langen Belagerung, die 1354 mit der Schlacht von Alghero endete, wurde Alghero von den Katalanen-Aragonesen erobert, welche die Besiegten deportierten und ihre Landsleute ansiedelten. Nach einigen dynastischen Verwicklungen ging die Stadt an die spanische Krone, der gegenüber sie große Treue bewies, so dass Kaiser Karl V. Alghero 1541 einem Besuch abstattete. Er beschrieb die Stadt als "bonita y bien assentada" – hübsch und wohlgeordnet - und lobte die Ritterlichkeit der Einwohner, die er als "todos caballeros" bezeichnete. Sprache, Kultur und Traditionen Algheros sind katalanisch geprägt, so wie auch die Mysterienspiele und die berühmten Osterprozessionen: Auch heute noch nennen die Einwohner ihre Stadt "Barceloneta" – das kleine Barcelona.
Die Kathedrale Santa Maria aus dem 16. Jahrhundert erhebt sich im Stadtzentrum und ist Sitz der Diözese von Alghero-Bosa. Sie ist eines der Wahrzeichen der Stadt, mit dem Campanile, der hinter dem Hafen über den Häusern aufragt. Sie wurde gemäß der katalanischen Tradition erbaut und ist heute von verschiedenen Stilen und Epochen geprägt. Im schlichten, weiten Innenraum zieht der majestätische Hochaltar die Blicke der Besucher auf sich.
Bei den Nuraghe Palmavera liegen die bekanntesten Strände Algheros, Le Bombarde und Il Lazzaretto. Weiter in Richtung Capo Caccia kommt man zum Strand von Mugoni mit seinem Pinienwald und dann zum Strand Tramariglio und zur Cala Dragunara.
Vom Stadtzentrum aus gelangt man in wenigen Minuten zum Lido di Alghero und den Strandbädern. An sie schließen sich der Strand von San Giovanni und die Pineta di Maria Pia mit ihrem Strand an, der sich bis zum Ort Fertilia erstreckt.
Etwa 10 km südlich von Alghero liegt die Spiaggia della Speranza ("Strand der Hoffnung", so genannt, weil hier der letzte sichere Landungsplatz vor Bosa war), ein langer Küstenabschnitt mit Stränden und Felsen.
Alghero ist eine befestigte Stadt. Die Verteidigungsanlagen legen Zeugnis ab von den Herrschern der Stadt, die sich im Laufe der Jahrhunderte abgewechselt haben. Man sollte keinesfalls versäumen, einen Spaziergang entlang der Bastionen zu unternehmen, am besten von den Bastioni di Marco Polo im Westen der Halbinsel bis zu den Bastioni di Magellano im Osten. Auch die Verteidigungstürme lohnen unbedingt einen Besuch: Sie heißen di San Giacomo, di San Giovanni, di Vincenzo Sulis und della Maddalena
Etwa 12 km von Algerho entfernt befinden sich die wunderschönen Nuraghe von Palmavera. Es handelt sich um einen sogenannten "Nuraghenkomplex", da er aus mehreren miteinander verbundenen Türme besteht. Es handelt sich um ein Ensemble mit einer Reihe von Bauwerken, in denen zahlreiche Stücke gefunden wurden, die heute in den wichtigsten Museen Sardiniens ausgestellt werden (Cagliari und Sassari). Wenn man dieses Schmuckstück der Nuraghen-Kultur besucht, hat man Gelegenheit, ein antikes Volk zu entdecken.
Das wunderschöne Capo Caccia liegt ca. 24 km von Alghero entfernt in einem Meeresschutzgebiet und birgt ein beeindruckendes Höhlensystem. Es ist allerdings nur bei günstigen Wetterbedingungen zugänglich, das heißt, vor allem im Sommer. Man erreicht die Grotta di Nettuno entweder über die Escala del Cabirol (katalanisch für "Rehtreppe"), eine Steintreppe mit 656 Stufen, die sich entlang der Felswände des Capo Caccia windet, oder vom Meer aus, wobei man die herrliche Küstenlandschaft bewundern kann. Die Tropfsteinhöhlen sind von überwältigender Schönheit, mit einem unvergleichlichen Meer und atemberaubenden Aussichten, und mit etwas Glück begegnen Sie sogar Delphinen.
Das dem "roten Gold" gewidmete Museum ist in der zauberhaften Villa Costantino untergebracht. Der Museumsparcours führt den Besucher auf eine Entdeckungsreise in die Geschichte, die Kultur und die Identität Algheros, anhand der legendären Korallen, die zu den wichtigsten Ressourcen der Küste von Alghero gehörten (nicht ohne Grund heißt dieser Küstenabschnitt Riviera del Corallo). Schon seit der Antike stand die Koralle im Mittelpunkt zahlreicher Kulte und Traditionen. Begeben Sie sich auf eine faszinierende Reise in das marine Ökosystem dieses Teils von Sardinien, mit dem Corallium Rubrum, einem lebendigen Organismus, der auch heute noch wertvoll für die Stadt und ihre Einwohner ist.
Es ist eines der beiden Aquarien in Sardinien (das andere befindet sich in Cala Gonone). Da es im Zentrum der Stadt liegt, nur wenige Meter von der Torre di Sulis entfernt, kann man es leicht zu Fuß erreichen. Hier leben zahlreiche Salz- und Süßwasserfische und überdies beherbergt das Aquarium von Alghero als einziges in Italien einige Exemplare des Steinfisches, der zu den giftigsten Fischen der Welt gehört. Eine der Hauptattraktionen ist die große Meeresschildkröte, die über 100 kg wiegt.
Es handelt sich um die größte pränuraghische Nekropole Sardiniens. Sie liegt etwa 9 km von Alghero entfernt im Landesinneren und wurde 1903 zufällig entdeckt, als während der Grabungsarbeiten für den Bau eines Bauernhauses ein menschlicher Schädel und ein Gefäß zum Vorschein kamen. Die darauf folgenden Ausgrabungen bei einem Dutzend Domus de Janas brachten weitere 38 Knochen sowie zahlreiche Gegenstände ans Licht. Die Nekropole lohnt unbedingt einen Besuch.
Das Abendrot an der Meerespromenade von Alghero ist einzigartig: Die Einheimischen haben die Gewohnheit, einen Abendspaziergang an der Promenade zu machen, und auch die Gäste der Stadt erliegen dem besonderen Zauber der nach Marco Polo benannte Promenade mit ihren eleganten Bars und Restaurants. Schön sind auch der Lungomare Colombo, der zum abendlichen Aperitif einlädt, und der Lido San Giovanni, von wo aus man die Sonne hinter dem Capo Caccia untergehen sieht. Oder bewundern Sie den Sonnenuntergang vom Capo Caccia aus: Ein magisches Ereignis in immer wechselnden Rahmen.